Ausbau des Fuß- und Radwegs zwischen Rastede und Wahnbek
Am 10.11.2021 stimmte der Straßenbauausschuss einem Planungsauftrag für den Ausbau des Fuß- und Radwegs zwischen Rastede und Wahnbek auf 2,50 Meter Breite zu. Um den nötigen Platz zu gewinnen, soll die Fahrbahn stellenweise schmaler werden.
Warum ist der Ausbau des Radwegs zwischen Rastede und Wahnbek längst überfällig?
Der Fuß- und Radweg zwischen Rastede und Wahnbek ist eine der meistgenutzten Verbindungen im Ammerland und zugleich eine der schmalsten. Zwar wird sie besonders von Radfahrer*innen genutzt, es sind aber auch oft Spaziergänger*innen, Hundehalter*innen mit ihren Tieren und andere Fußgänger*innen unterwegs. Stellenweise ist der Weg, auf dem Radfahrer*innen und Fußgänger*innen in beide Richtungen geführt werden, nur 1,40 Meter breit. Damit unterschreitet er sogar das Mindestmaß für einen einseitigen Radweg ohne Fußverkehr. Soll die Verbindung weiterhin ein benutzungspflichtiger Fuß- und Radweg bleiben, ist also ein Ausbau gemäß aktuellen Sicherheitsstandards überfällig. Dass gerade diese Verbindung verstärkt von Pendler*innen mit eher zügigem Tempo sowie von mehrspurigen Fahrzeugen, wie Lastenrädern und Anhängern, genutzt wird, macht eine zeitgemäße Lösung umso dringender.
Gibt es Alternativen zum Ausbau des vorhandenen Fuß- und Radwegs auf 2,50 Meter?
Zwar gibt es Alternativen, die Radfahrer*innen und Fußgänger*innen ein noch höheres Maß an Sicherheit und Komfort bieten würden. Möglich wären insbesondere (a) der Bau eines noch breiteren Fuß- und Radwegs in etwas größerer Entfernung zur Fahrbahn, (b) ein Radschnellweg von 4 Metern Breite oder (c) Fuß- und Radwege auf beiden Seiten der Fahrbahn. Dazu müsste allerdings in größerem Umfang in angrenzende Grundstücke eingegriffen werden und vor allem auch in die Natur. Insofern ist es angemessen, zunächst einen Planungsauftrag für diese Variante zu erteilen. Erst wenn das Ergebnis der Planung vorliegt, kann der ADFC Ammerland fundiert beurteilen, ob es den Anforderungen des Rad- und Fußverkehrs gerecht wird, oder ob eine der Alternativen die bessere Lösung darstellt. Alle genannten Alternativen gehen aber auch mit einem erheblich größeren Planungsaufwand und umfangreicheren Baumaßnahmen einher und wären demzufolge erst wesentlich später nutzbar. Es ist ja bekannt, dass auf der Strecke nicht selten Radfahrer*innen in Richtung Graben abrutschten, weil der Weg für den Begegnungsverkehr zu schmal ist und die Qualität zusätzlich durch Baumwurzeln beeinträchtigt ist. Insofern besteht jetzt dringend Handlungsbedarf.
Entstehen durch die schmalere Fahrbahn Probleme im Hinblick auf die Verkehrssicherheit?
Auch mögliche Gefahren für Radfahrer*innen durch den Schwerlastverkehr kann man erst beurteilen, wenn die Planung vorliegt. Den mündlichen Erläuterungen der Straßenverkehrsbehörde konnten wir entnehmen, dass die Fahrbahn im Moment unterschiedliche Breiten aufweist, die schmaleren Stellen sind etwa 6,60 Meter breit. Im Rahmen der Planung soll geprüft werden, ob Stellen, die aktuell um einiges breiter sind, verengt werden können. Die Straßenverkehrsbehörde erwartet, dass dabei das Maß von etwa 6,60 Metern wohl nicht unterschritten wird. Der Seitenstreifen sowie der begrünte Trennstreifen zwischen der Fahrbahn und dem Fuß- und Radweg sollen voraussichtlich nicht schmaler werden. Sollte die Planung dem entsprechen, ist also nicht mit zusätzlichen Gefahren zu rechnen.
Bei der Frage nach möglichen Gefahren durch eine schmalere Fahrbahn muss man zudem die Auswirkungen auf die Verkehrsentwicklung insgesamt einbeziehen: Autofahrer*innen müssen auf schmaleren Fahrbahnen langsamer fahren, die Verkehrssicherheit wird also insgesamt verbessert. Sorgt man gleichzeitig für attraktive Radverkehrsverbindungen und ein gutes ÖPNV-Angebot, wird vor allem für Pendler*innen das Aufsteigen aufs Rad bzw. das Umsteigen in den ÖPNV zu einer echten Alternative. Wenn zwischen Rastede und Wahnbek zukünftig also hoffentlich insgesamt weniger Kraftfahrzeuge mit geringerem Tempo unterwegs sind, wird es für die verbleibenden landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge und den Schwerlastverkehr auch auf einer etwas schmaleren Fahrbahn entspannter – selbst im Begegnungsverkehr.
Die nutzbare Breite ...
... hängt gerade im Herbst und Winter auch von der Pflege der Radwege ab. Bei unserem Fototermin am 16.11.2021 mussten wir feststellen, dass wir nur 1,10 Meter des Fuß- und Radwegs nutzen konnten. Radfahrer*innen, die aus Rastede nach Wahnbek unterwegs sind, sind besonders gefährdet, weil sich auf dieser Seite des Wegs ein etwa ein Meter tiefer Graben befindet.