Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Ammerland e. V.

Drei Mitglieder des Vereinsvorstand halten die Urkunden für das "Goldene Kettenblatt" und die "Rostige Speiche" hoch.

ADFC Ammerland verleiht "Goldenes Kettenblatt" und "Rostige Speiche"

Die Mitglieder des ADFC Ammerland haben gewählt: Das "Goldene Kettenblatt" für besondere Verdienste um den Radverkehr im Ammerland im Jahr 2024 geht an die Gemeinde Bad Zwischenahn für die neue Fahrradstraße...

… Die “Rostige Speiche” für mangelde Verdienste um den Radverkehr im Ammerland im Jahr 2024 wurde Frau Landrätin Harms verliehen für ihre Bemühungen, Sicherheitstrennstreifen zwischen Fahrbahn und Radweg außerorts zu schmal anzulegen und dafür auch noch Fördergelder zu bekommen.

Positiv- und Negativ-Preis der Mitglieder des ADFC Ammerland

Der ADFC Ammerland vergibt einen positiven und einen negativen Preis an Personen, Organisationen oder Institutionen, die aus Sicht der Vereinsmitglieder im zurückliegenden Kalenderjahr am meisten oder am wenigsten dazu beigetragen haben, die Bedingungen für den Radverkehr im Ammerland zu verbessern. Dazu können alle Mitglieder Vorschläge einreichen. Von Maßnahmen im Bereich Infrastruktur oder Radverkehrsfühung über Maßnahmen von Firmen (z. B. Einzelhandel oder Arbeitgeber), Schulen oder Vereinen bis zu Anträgen oder Aussagen z. B. von Entscheidungsträger*innen ist alles möglich, was das Radler*innen-Herz besonders erfreut oder verärgert hat. Anschließend werden die Vorschläge online zur Abstimmung gestellt, das Ergebnis wird bei der jährlichen Mitgliederversammlung verkündet (siehe Foto). Für die Preisträger*innen gibt es Glückwünsche und eine formschöne Urkunde mit dem “Goldenen Kettenblatt” oder der “Rostigen Speiche” (siehe “Medien zum Artikel” im blauen Kasten).

“Goldenes Kettenblatt” 2024 - Nominierungen und Auszeichnung

Für das “Goldene Kettenblatt” 2024 wurden neben der neuen Fahrradstraße der Gemeinde Bad Zwischenahn auch der Modellversuch der Gemeine Edewecht zu Tempo 30 auf der Hauptstraße und die Kampagne für ein besseres Miteinander im Verkehr der Gemeinde Rastede vorgeschlagen. Dass die Gemeinde Bad Zwischenahn sich mit einigem Abstand durchsetzen konnte, ist nicht verwunderlich. Mit der ersten „ländlichen“ Fahrradstraße im Ammerland trägt sie vorbildlich zu einer nachhaltigeren Mobilität in unserer Region bei. Die neue Fahrradstraße fördert den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad durch eine bessere Anbindung von Berufspendler*innen und Schüler*innen. Besonderes Lob verdient die Gemeine Bad Zwischenahn auch, weil sie die enge Zeitplanung, die durch die Förderrichtlinie vorgegeben wurde, und die nicht unerheblichen Herausforderungen im Bauprozess hervorragend gemeistert hat. Außerdem hat die Gemeinde den Prozess durch verschiedene Maßnahmen für eine bessere Akzeptanz in der Bürgerschaft begleitet. Gemeinsam mit dem ADFC Ammerland wurde der Flyer “Sicher unterwegs: Fahrradstraße” herausgegeben, der über die Vorteile einer Fahrradstraße und die dort geltenen Regeln aufklärt.

“Rostige Speiche 2024” - Nominierungen und Auszeichnung

Auch für die “Rostige Speiche” 2024 gab es verschiedene Vorschläge von ADFC-Mitgliedern aus dem gesamten Ammerland. Negativ bewertet wurden dabei auch die Radverkehrsführung auf der Oldenburger Straße in Rastede - der Straße mit den meisten Fahrradunfällen im Ammerland - sowie die Verkehrssituation auf der “Meile” in Bad Zwischenahn. Die meisten Stimmen gingen an Frau Landrätin Harms, die Sicherheitstrennstreifen zwischen Fahrbahn und Radweg außerorts als “nutzlose Grünstreifen” bezeichnet hatte. In der Sitzung des Straßenbauausschusses vom 15. August 2024 kritisierte sie, dass das Land Niedersachsen die Zahlung von Fördergeldern für den Radwegausbau abgelehnt hatte, weil der geplante Sicherheitstrennstreifen zu schmal ausfiel. Sie berichtete, dass sie Herrn Minister Olaf Lies gebeten habe, die Förderrichtlinie zu überprüfen.

Die Vorgehensweise der Landrätin wird vom ADFC Ammerland heftig kritisiert: Sicherheitstrennstreifen zwischen Radweg und Fahrbahn sind keine „nutzlosen Grünstreifen“. Besonders außerorts spielen sie eine entscheidende Rolle für die Verkehrssicherheit der Radfahrenden. Wenn Kraftfahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn abkommen, trägt jeder Zentimeter Gras zur Geschwindigkeitsreduzierung bei. Auch wenn Radfahrende ausschwenken, wegrutschen oder vielleicht sogar stürzen, kann ein ausreichend breiter Sicherheitstrennstreifen zur Fahrbahn lebenswichtig sein. Sicherheitstrennstreifen schmaler zu gestalten, um mehr Platz für einen etwas breiteren Radweg zu gewinnen, ist daher ein Bärendienst am Radverkehr. Wenn der Platz für breitere Radwege tatsächlich nicht ausreicht, muss eine alternative oder zusätzliche Verbindung geschaffen werden. Dass die Zahlung von Fördergeldern an die Einhaltung der technischen Regelwerke gebunden wird, trägt erheblich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für Radfahrende bei.

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