Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Ammerland e. V.

Verkehrswende jetzt — A 20 stoppen!

Der ADFC Ammerland ruft gemeinsam mit 17 anderen Initiativen für Samstag, den 21. Mai 2022, zu einer Demonstration um den Oldenburger Innenstadtring auf. Die Demo startet um 13.00 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Bahnhofsplatz.

„Im Verkehrsbereich gibt es bisher die geringsten Fortschritte, was den Abbau der Treibhausgasemissionen angeht, das Niveau hat sich gegenüber 1990 kaum verändert.“, sagt Bele Dietrich von Fridays For Future Rastede und betont: „Wenn wir die Klimakrise in den Griff bekommen und die Erderwärmung auf 1,5 °C begrenzen wollen, wie es das Pariser Klimaabkommen vorsieht, müssen wir auch bei unserer Mobilität sehr schnell eine Kehrtwende einlegen.“ Neue Autobahnen widersprechen diesem Ziel: „Was wir brauchen, sind mehr Rad- und Fußverkehr, mehr Busse, Bahnen und einen angemessenen Ausbau des Schienennetzes.“, so Bele Dietrich.

Die A 20 widerspreche den Klimaschutzzielen in besonderem Maße, erläutert Susanne Grube vom BUND Ammerland. „In den ersten beiden von insgesamt 18 Bauabschnitten würden allein durch den Aushub von Torf fast 450.000 Tonnen CO₂ freigesetzt — ohne, dass dort ein einziges Auto gefahren wäre.“ Dazu kämen rund 50.000 Tonnen CO₂ pro Jahr durch den zusätzlichen Verkehr, den die Autobahn mit sich bringe.

„Gerade Moorgebiete sind hervorragende Kohlenstoffspeicher, die uns beim Klimaschutz enorm voranbringen könnten“, so Susanne Grube weiter. Die geplanten 200 km Autobahn führen allerdings zu großen Teilen durch Moor- und Marschgebiete, die dann als Kohlenstoffspeicher nicht mehr zur Verfügung stehen.

„Die A 20 ist nicht nur das umwelt- und klimaschädlichste Straßenbauprojekt im Bundesverkehrswegeplan, sondern auch das teuerste“, führt Susanne Grube weiter aus. Der BUND gehe davon aus, dass der Autobahnbau mindestens sieben Milliarden Euro kostet. Das sei deutlich mehr als der zu erwartende Nutzen. Deshalb hat der BUND gegen die Baugenehmigung geklagt. Die Gerichtsverhandlung findet am 31. Mai vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig statt.

Deswegen sei es viel sinnvoller, das Geld in nachhaltige Mobilität zu investieren, so Bele Dietrich für Fridays For Future Rastede. „Mit sieben Milliarden Euro könnten zum Beispiel rund 5.600 km Fahrradschnellwege gebaut oder fast 1.000 moderne Nahverkehrszüge gekauft werden. Das wäre für das Klima deutlich besser als neue Autobahnen. Dafür werden wir uns am 21. Mai in Oldenburg einsetzen.“

Die Demonstration beginnt um 13.00 Uhr auf dem Bahnhofsplatz in Oldenburg und wird um den Innenstadtring führen. Anschließend ist eine Abschlusskundgebung auf dem Bahnhofsplatz geplant.

Von Rastede aus startet eine Fahrrad-Demo als Zubringer um 11.15 Uhr auf dem Marktplatz.

 

Initiativen, die zur Demonstration aufrufen

  • Friday For Future Rastede
  • BUND Ammerland
  • adfc Ammerland
  • A20-nie - Koordinationskreis der Initiativen und Umweltverbände gegen die A20
  • NABU Oldenburger Land
  • Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems (BSH)
  • W.I.M. - Weniger. Ist. Machbar.
  • Klimacamp Oldenburg
  • Schutzgemeinschaft Ländlicher Raum Nord-West
  • JANUN Oldenburg
  • Fridays For Future Oldenburg
  • Moor bleibt Moor
  • Students For Future Oldenburg
  • BUND Jugend Niedersachsen
  • Naturschutzgemeinschaft Ammerland
  • Verkehrswandel Oldenburg
  • adfc Oldenburg
  • NABU Rastede

 

Hintergrund zur A 20

Die geplante Autobahn 20 soll auf etwa 200 Kilometern von Westerstede in Niedersachsen bis nach Bad Segeberg in Schleswig-Holstein führen. Bei Drochtersen muss dazu ein weiterer Elbtunnel gebaut werden. Die A 20 ist damit das längste und teuerste Straßenbauprojekt, das im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen ist.

Ein Großteil der Strecke führt durch Moor- und Marschland. Außerdem tangiert die Trasse zahlreiche europäische Naturschutzgebiete und bedroht die dort lebenden seltenen Tier- und Pflanzenarten.

Bisher gibt es nur für den ersten Bauabschnitt von der A 28 bei Westerstede bis zur A 29 bei Rastede einen Planfeststellungsbeschluss. Dagegen hat unter anderem der BUND geklagt. Am 31. Mai beginnt dazu am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die mündliche Verhandlung.

Die Initiativen forden von der Politik, den Bundesverkehrswegeplan so zu überarbeiten, dass er den Klimaschutzzielen gerecht wird. Statt in die klimaschädliche A20, soll deutlich mehr Geld in klima- und umweltfreundliche Verkehrsmittel investiert werden.

Weitere Informationen zum klimaschädlichsten Bauprojekt des Bundesverkehrswegeplan gibt es auf der Webseite von A20-nie: Alternativen sind machbar (externer Link): https://www.a20-nie.de

Downloads

Plakat - Verkehrswende-Demo am 21.05.2022

Copyright: Fridays For Future Rastede

1131x1600 px, (JPG, 1 MB)

Flyer - Verkehrswende-Demo mit Fahrrad-Demo ab Rastede

Copyright: ADFC Ammerland

1080x1350 px, (JPG, 364 KB)

alle Themen anzeigen

Petition unterzeichnen

Auf der Petitionsplattform von CAMPACT haben sich schon über 15.000 Menschen der Forderung von Stefan Mester (Fridays For Future Rastede) an den Verkehrsminister und die Bundestagsfraktionen angeschlossen:

"Wir fordern die Bundesregierung auf, den Bundesverkehrswegeplan zu überarbeiten, die Planungen und den Weiterbau der A 20 zu stoppen und stattdessen in eine klimaschonende Verkehrswende zu investieren."

Klimaschutz geht alle an!

Hier geht es zur Petition auf Campact (externer Link):

https://weact.campact.de/petitions/verkehrswende-jetzt-stoppt-den-ausbau-der-a20

Button-Text

Verwandte Themen

Radurlaub geht auch mit Kindern.

ADFC-Tipps für den Radurlaub mit Kindern

Wer im Urlaub etwas erleben will, steigt aufs Rad. Das geht auch mit Kindern. Der ADFC stellt kinderfreundliche Touren…

Radverkehrsführung im Ammerland: Hauptverkehrsstraßen innerorts

Die meisten Unfälle mit dem Fahrrad passieren innerorts. Wie kann der Radverkehr auf Hauptverkehrsstraßen in den…

Illustration Fahrradstraße

Zukunftsstrategie des ADFC: 2030 ist Deutschland Fahrradland

Eine Strategie für die Zukunft: Der ADFC hat festgelegt, was er in der Verkehrspolitik und im Fahrradtourismus in den…

Pop-up-Radweg in Berlin-Kreuzberg im Frühjahr 2020.

Erfolgsfaktoren für Schnellausbau von Radinfrastruktur

Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren, damit Kommunen den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur beschleunigen und so…

Drei Mitglieder des Vereinsvorstand halten die Urkunden für das "Goldene Kettenblatt" und die "Rostige Speiche" hoch.

ADFC Ammerland verleiht "Goldenes Kettenblatt" und "Rostige Speiche"

Die Mitglieder des ADFC Ammerland haben gewählt: Das "Goldene Kettenblatt" für besondere Verdienste um den Radverkehr im…

STADTRADELN 2022 in Rastede - Bilanz des ADFC Ammerland

Beim STADTRADELN 2022 hat sich einmal mehr gezeigt, dass viele Rasteder*innen bereit sind, ihr alltägliches Verhalten…

Fahrradstraße innerorts, asphaltiert mit rotem Mittelstreifen und Fahrrad-Piktogrammen

Die neue Fahrradstraße Bad Zwischenahn - Oldenburg

Mit der Fahrradstraße nach Oldenburg über Specken, Kayhausen, Kayhauserfeld, Petersfehn I und II, Bloh, Kleefeld,…

Ortsdurchfahrt Hahn-Lehmden: Verkehrssicherheit muss Vorrang haben

Die vorgelegte Projektskizze wird den Anforderungen an die Verkehrssicherheit von Radfahrer*innen und Fußgänger*innen…

Fahrrad-Demo mit Poolnudel-Aktion in Rastede

Am 11.09.2021 veranstaltete Fridays For Future eine Fahrrad-Demo für ein klimagerechtes Rastede. Der ADFC beteiligte…

https://ammerland.adfc.de/artikel/verkehrswende-jetzt-a-20-stoppen

Bleiben Sie in Kontakt