Bike to school - wie cool

Das niedersächsische Kultusministeriums startet ein Projekt zur Förderung nachhaltiger Schüler*innenmobilität. Die KGS Rastede ist als eine von 20 Modellschulen aus ganz Niedersachsen dabei.

Zur Kooperativen Gesamtschule Rastede sind täglich etwa 2300 Schüler*innen und Lehrkäfte unterwegs. © ADFC Ammerland

Das Projekt

Studien zeigen: Das im Kindes- und Jugendalter erlernte Mobilitätsverhalten wirkt bis ins Erwachsenenleben. Wer im Schulalter das Fahrrad als gutes Verkehrsmittel für sich entdeckt hat, wird auch später mit dem Rad fahren. Mit dem Projekt „bike to school – wie cool“ will das niedersächsische Kultusministerium das Radfahren von Kindern und Jugendlichen gezielt fördern: Schüler*innen und Lehrkräfte von 20 Modellschulen entwickeln dazu digitale Tools, die anschließend über eine Online-Plattform allen niedersächsischen Schulen zur Verfügung gestellt werden. Unterstützt werden die Modellschulen von Expert*innen der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, vom Klimabündnis, von der IT-Firma „flow-d“ und von Fachberater*innen des Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung. Die Möglichkeiten sind dabei sehr vielfältig: So können beispielsweise digitale Unterrichtsmaterialien, Videos, Online-Games, Podcasts, Apps, Planungswerkzeuge oder Kampagnen entwickelt werden. Inhaltlich kann es um Aspekte der Verkehrssicherheit und der Mobilitätswende gehen. Die Tools können sich aber auch auf Prozesse demokratischer Teilhabe beziehen, um Schulen bei der Zusammenarbeit mit Kommunalverwaltung oder Politiker*innen zu unterstützen. Das Projekt läuft insgesamt über drei Jahre. In der Entwicklungsphase werden zunächst Ideen für digitale Tools ausgearbeitet. Im Herbst 2024 entscheiden die Modellschulen und Expert*innen dann gemeinsam, welche dieser Ideen für die Online-Plattform umgesetzt werden.

Die KGS Rastede als Modellschule

Die Kooperative Gesamtschule Rastede hat sich erfolgreich als Modellschule für das Projekt „bike to school – wie cool“ beworben. Das Radfahren hat an der KGS Rastede bereits einen hohen Stellenwert. Das zeigt sich besonders an den Erfolgen beim SCHULRADELN in Niedersachsen. Im vergangenen Schuljahr belegte die KGS Rastede sogar in zwei Kategorien den 1. Platz. Den Schulweg mit dem Fahrrad zu bewältigen, ist für viele Schüler*innen aber auch mit besonderen Hürden verbunden: Ca. 2100 Schüler*innen und 190 Lehrkräfte aus einem sehr großen Einzugsgebiet sind täglich ins beschauliche Ortszentrum von Rastede unterwegs. Die Schule befindet sich zudem in direkter Nachbarschaft zu einer Grundschule und zwei Kindertagesstätten. Das Aufkommen an Radfahrer*innen, Fußgänger*innen, Schulbussen und Elterntaxis in den Hol- und Bringzeiten ist schier überwältigend. Daher ist es der KGS Rastede besonders wichtig, dass sich die Verkehrssituation rund um die Schule verbessert. Auch die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf den teils reicht weiten Schulwegen ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass nachhaltige Mobilität gelingen kann.

Bereits im Sommer 2021 haben Schüler*innen mit Unterstützung des ADFC Ammerland durch eine Schulstraßen-Aktion auf die problematische Verkehrssituation rund um die Schule aufmerksam gemacht und Unterschriften für eine Fahrradstraße gesammelt. Auch ein Erklär-Video zu Verkehrsregeln für Radfahrer*innen wurde gedreht. Im Rahmen des Projekts „bike to school – wie cool“ möchte die Schule nun gern weitere Ideen umsetzen, damit noch mehr Schüler*innen vom Elterntaxi aufs Fahrrad umsteigen. Erste Ideen dazu hat das Projektteam der KGS Rastede auch schon entwickelt:


1. Idee: Bikebus (Fahrradbus)

Damit Schüler*innen aus den Ortsteilen und Nachbarorten auf sicheren Routen gemeinsam zur Schule fahren können, möchte das Projektteam der KGS Rastede ein Bikebus-System installieren. Ein Bikebus ist eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam nach einem Fahrplan auf einer festgelegten Route fährt. Das Bikebus-System soll durch eine App unterstützt werden, welche aktuelle Karten und Fahrpläne für die verschiedenen Bikebus-Linien zur Verfügung stellt und auch eine digitale Mitfahrbörse umfasst.


2. Idee: Bannzone

Um die Verkehrssituation in den Hol- und Bringzeiten zu verbessern, soll eine Zone von 300 Metern rund um die Schule möglichst nicht von „Elterntaxis“ befahren werden. Damit Eltern und Schüler*innen sich freiwillig an diese „Bannzone“ halten, soll ein digitales Game entwickelt werden, welches entsprechende Anreize schafft und auf spielerische Weise Informationen zur nachhaltigen Mobilität vermittelt. Ein Wettbewerb der Schüler*innen untereinander und der Klassen soll die Motivation steigern.


3. Idee: Befragung zum Mobilitätsverhalten

Das Projektteam der KGS Rastede möchte gern ein digitales Tool für eine Befragung zum Mobilitätsverhalten von Schüler*innen erstellen. Dabei sollen vor allem auch Hürden und Hintergründe erfasst werden, die einer Veränderung des Mobilitätsverhaltens im Sinne der Nachhaltigkeit noch im Weg stehen.


4. Idee: Kampagne für ein besseres Miteinander im Verkehr

Die Kampagne soll sich an alle Verkehrsteilnehmer*innen richten. Es können traditionelle Plakate und Flyer erstellt werden, aber auch Videos oder Content für Social Media.


Auch die anderen Modellschulen haben bereits spannende Ideen eingebracht, wie zum Beispiel die Einrichtung einer Fahrradwerkstatt mit digitaler Terminbuchung, einen Fahrradverleih mit digitaler Ausleihe, spannende Online-Games für die Verkehrserziehung, digitale Challenges im Bereich Radfahren und Nachhaltigkeit und vieles mehr. Welche Ideen tatsächlich umgesetzt werden, entscheidet sich erst im Herbst 2024. Jede Modellschule erhält aber auch ein Budget, um schulintern kleinere Projekte umzusetzen, die es nicht in die Auswahl für die Online-Plattform geschafft haben. Für die KGS Rastede ist es in jedem Fall ein tolle Gelegenheit, das Radfahren weiter voranzubringen und mit anderen Schulen aus ganz Niedersachsen zusammenzuarbeiten.


https://ammerland.adfc.de/neuigkeit/bike-to-school-wie-cool

Häufige Fragen von Alltagsradfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

     

    Hier gibt es Informationen über die Arbeit des ADFC im Ammerland:

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in besonders achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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